Der Sinn von Tattoos damals...
Warum tut man sich / seinem Körper so etwas an? Die Gründe dafür waren damals wie heute unterschiedlich.
In den Clans der Urmenschen oder heutigen afrikanischen Stämmen gab und gibt es Arbeiter, Medizinmänner, Häuptlinge und andere herausragende Persönlichkeiten. Diese kennzeichnet man sowohl durch Körperschmuck, als auch Kleidung. Für alles gab es Zeichen. Mut, Standeszugehörigkeit, Religion oder wenn es galt, Heilung oder böse Geister herbeizuführen oder von einem Körper fernzuhalten, waren und sind Körperbemalungen bei einigen Menschengruppen ein probates Mittel. Waren es anfangs nur Strichsymbole, so entwickelte sich die Kunst des Tätowierens stetig fort und es wurden Farbe, Figuren und ganze Bilder auf und in die Haut tätowiert.
.
...und heute
In der westlichen Kultur und zu heutiger Zeit, mögen obige Anmerkungen noch für Sekten gelten, der Rest trägt Tattoos, um sich entweder von der „Masse“ abzugrenzen, als Zeichen von Exklusivität, Protest oder schlicht als „Schmuck“. Früherer Punkbands der 60er 70er Jahre waren das beste Beispiel für obige These. Sie wollten mit Ihren auffallenden Tattoos Ihre Umwelt reizen, verärgern, sich von der Masse abheben. Einige Menschen verspüren auch Lust am Schmerz und lassen sich deshalb immer weitere Tattoos stechen.
Wer sich über sein Tattoo ausdrücken will, sollte sich vor allen Dingen darüber Gedanken machen, warum er das tut. Zum Problem wird es meist dann, wenn man sich nur darum tätowieren lässt, um cool zu sein, in zu sein, oder weil es innerhalb des sozialen Umfelds, der Gruppe, angesagt ist. Was aber, wenn man sich nach einer gewissen Zeit von der Gruppe lossagt, das Tattoo dann nicht mehr „in“ ist? Tattoos sind für immer .Viele Jugendliche eifern Ihrem Popsymbol nach und lassen sich nur deshalb ein Tattoo stechen. Wenn das Idol out ist, und dann? Das Tattoo einfach wegmachen lassen? Is' nich'! 1.000 Euro, Schmerzen und eine lange Leidenszeit sind angesagt.
Piercing
Das gezielte Durchstechen verschiedener Haut- und Körperstellen, wie Lippen oder Ohren als traditioneller Körperschmuck wird bereits seit Jahrtausenden von zahlreichen Kulturen praktiziert. Die frühesten Belege in Form von Schmuck oder Zeichnungen lassen sich bis auf 7000 Jahre zurückdatieren. Dabei handelt es sich neben der schmückenden Funktion meistens um die Abgrenzung zu anderen Volksstämmen, um spirituelle Rituale oder die symbolische Darstellung und Zelebrierung eines Veränderungsprozesses der Reife oder des gesellschaftlichen Status. Der Schmuck dieser Kulturen wurde aus Holz, Quarz, Perlmutt, Ton, Horn und Knochen und einfachen Metallen gefertigt. Erste Ohrlöcher sind in Ägypten etwa 1550 v. Chr. nachweisbar. Die Totenmaske des altägyptischen Pharao Tutanchamun zeigt diesen mit geweiteten Ohrlöchern. Auch bei Buddha-Statuen oder Relikten der Azteken werden vergrößerte Ohrlöcher dargestellt. Die meisten Oberflächenpiercings, wie das Korsett-Piercing oder das Madison-Piercing, stellen dagegen eine Neuerscheinung der späten 1990er Jahre dar.
Bei den Mursi im Süden Äthiopiens gehören durchstochene oder eingeschnittene und besonders weit gedehnte Piercings in den Lippen und Ohrläppchen zum Schönheitsideal, man spricht hierbei von Tellerlippen. Je größer der Teller ist, desto mehr Ansehen gilt der Frau. Heute dient der ausgefallene Schmuck auch bewusst als Touristenattraktion. Für Europa existieren nur wenige Hinweise auf vormittelalterliche Piercingtraditionen.
Auch ist das Piercing Moden und Trends unterworfen. So waren die ersten Piercings, die in den 1990er Jahren eine breitere Masse ansprachen, Augenbrauen-, Zungen- und Bauchnabelpiercings, wobei die beiden ersten Varianten inzwischen eine geringere Nachfrage verzeichnen.
